FairPlay oder das Spiel um den Reichtum, 2014
Intervention im öffentlichen Raum

Presseerklärung zur Intervention: Die Utopie einer solidarischen Gesellschaft auf der Grundlage allgemeinen Wirtschaftswachstums und eines fortschreitenden Ausbaus gemeinnütziger Einrichtungen kann spätestens seit dem globalen Siegeszug neoliberaler politischer Leitlinien als gescheitert betrachtet werden. Insofern bilden die architektonischen Großprojekte als Relikte aus der Zeit, in der für jene Utopie noch gekämpft wurde, mit den späteren urbanen Entwicklungen, die den neueren Entwicklungen entsprechen, verstärkt durch die weniger günstige Position Marls im globalen Kontext, einen deutlichen Kontrast, der den zunehmenden Abstand zwischen Arm und Reich oder „Oben“ und „Unten“ widerspiegelt. Der „Marler Stern“ scheint in dieser Entwicklung eher nach „Unten“ zu driften. Die dabei zusammenwirkenden Faktoren möchten wir mit einem Symbol für die strukturellen Voraussetzungen darstellen und wählte dazu einen Ort, der als Nicht-Ort gewissermaßen das in dieser Entwicklung verschütt gegangene Potential an sozialem Engagement sinnfällig werden lässt. Das Spiel mit seinen fairen Regeln, in dem aber Akteure mit ungleichen Voraussetzungen gegeneinander antreten, wurde anfangs in der neoliberalen Ideologie als beste Lösung für alle beworben. Spätestens seit dem Ausbruch der Finanzkrise ist aber klar geworden, dass es der Oberklasse auch in der Bundesrepublik Deutschland gelungen ist, "ihr Einkommen in einem obszönen Ausmaß zu steigern", wie der kürzlich verstorbene Historiker Hans-Ulrich Wehler formulierte. (Zitat Deutschlandfunk http://www.deutschlandfunk.de/hans-ulrich-wehler-der-gerechtigkeits-mahner.1310.de.html?dram:article_id=291163.) Auf diesen Sachverhalt möchten wir mit unserer “Intervention” verweisen und damit zu einer Diskussion an einem Ort anregen, der von den Auswirkungen dieser Entwicklung sichtlich betroffen zu sein scheint. Ort: am Marler Stern. In Zusammenarbeit mit Skulpturenmuseum Glaskasten, Urbane Künste Ruhr, Marl, (gemeinsam mit P.L.)

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Michael Hauffen

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